Anlegen

Aus wiki.stocherkahn-verleih.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
schön gleichmäßig verteilt
unter der Weide wird ungern geparkt

Wo anlegen?

Jeder Stocherkahn hat seine ihm zugewiesene Anlegestelle, dort muss der Kahn spätestens ab 23 Uhr abgebaut und angeschlossen liegen. Wo genau ihr an der Anlegestelle liegt, ist nicht festgelegt. Man legt dort an, wo Platz ist. Platz ist dort, wo am Ufer ein Ring zum Anschließen frei ist und wo ihr nicht neben einem aufgebauten Kahn einparken müsst. (Wenn man mit einem aufgebauten Kahn neben einen anderen aufgebauten Kahn fährt, stoßen die Rückenlehnen aneinander und fallen um. Das macht dem anderen Arbeit, kann zu Schäden an den Brettern und schlimmstenfalls zu Verletzungen der Fahrgäste führen.) Idealerweise sollte pro Anbindering ein Kahn (maximal zwei) angebunden werden. Da es an fast allen Anlegestellen beliebtere und unbeliebtere Plätze gibt, kommt es oft dazu, dass an einer Stelle Ringe frei bleiben, und an anderer Stelle vier oder fünf Kähne am gleichen Ring liegen. Die ungleiche Verteilung führt zu Schwierigkeiten beim Einparken und kann bei Hochwasser ungünstige Druckverhältnisse verursachen. In heftiger Strömung sind schon Anbinderinge kaputt gegangen, wenn sie zu viel Last halten mussten!

Wie anlegen?

Beim Anlegen ist - wie beim Parken mit dem PKW - nicht nur der eigene Vorteil, sondern auch das Sozialverhalten von Bedeutung.

  • Wer sein Seil quer über drei Andere zum weit entfernten Ring zieht, behindert den Bewegungsspielraum der Anderen.
  • Wer sich an einem Ring festmacht, an dem schon mehrere Kähne liegen, bringt möglicherwiese eine zu hohe Belastung auf den Ring
  • Wer mehrere Anbinderinge benutzt, blockiert den Platz für Andere
  • Speziell am Hölderlinturm sind die Treppen freizuhalten. An der steilen Anlegestelle können Ältere oder eingeschränkte Menschen nur über die Treppe einsteigen. Wer dort anlegt hindert Andere am Einsteigen
  • Nach einem angelegten Kahn sollte man regelmäßig schauen. Wer über Tage, oder sogar Wochen nicht kontrollieren kommt, ob der Kahn noch gut angebunden ist, niemanden behindert, mit Wasser vollgelaufen ist etc. verhält sich schlichtweg verantwortungslos
  • Die Anlegestelle ist kein Lagerplatz für Material. Wer überzählige Sitzbretter, Stocherstangen oder Seile während der Fahrt am Anleger lässt, oder ausgemusterte Gegenstände dort leigen lässt, behindert Andere

Seile

Die Benutzungsordnung für Stocherkahnanlegeplätze gibt vor: "§6(3) Die Stocherkähne sind am Liegeplatz mit einem Stahlseil oder einer Kette, die mit einer lärmdämpfenden Kunststoffummantelung versehen sein müssen, zu sichern. Um den Platz an den Anlegestellen optimal nutzen zu können und die Kähne durch den unterschiedlichen Wasserstand, insbesondere bei Hochwasser, zu schützen, muss das Stahlseil bzw. Kette so lang sein, dass sich der Bug zwei bis drei Meter vom Anbindering entfernen und der Kahn frei treibend schwimmen kann."
Die Erfahrung empfiehlt eine Kombination aus Stahlseil (zum Diebstahlschutz) und Stoffseil (zum Schutz vor Strömung).

Stahlseile

Das am Häufigsten verwendete Stahlseil ist blau und von Eckla. Nach Anfrage beim Hersteller sind „unsere Seile nur Sicherung gegen Diebstahl gedacht“, trotzdem glauben einige Kahnfahrer, damit den Kahn bei Hochwasser sicher anlegen zu können. In der Vergangenheit hat sich dies als Fehler erwiesen, da das Seil zwar hält, aber sich die Presshülsen/ Kauschen bei hohem Zug öffnen. Vorhängeschlösser sind ebenfalls Diebstahlschutz und ungeeignet um den Kahn bei Hochwasser zu halten. Um ein Vorhängeschloss ohne Schlüssel zu öffnen empfiehlt youtube einem, genau so Kraft auf das Schloss auszuüben wie einige ihr Schloss zur „Sicherung“ verwenden.

Beispiele

Stoffseile

Bei Hochwasser schützt ein Stoffseil (aus dem Baumarkt) den Kahn vor dem Losreißen. Für zwei bis drei Euro pro Meter bekommt ihr Seile mit einer Bruchlast von über zwei Tonnen.

Länge der Seile

Die von der Stadt vorgegebenen 2-3 Meter sollten grundsätzlich eingehalten werden. Je nach Anlegestelle sind die Anbinderinge unterschiedlich weit vom Ufer entfernt, weshalb z.B. am Hölderlinturm eher 3 Meter zu empfehlen sind, am Casino dagegen eher 2. Die "beste" Länge des Seils wird unter Kahnfahrern viel diskutiert, daher soll an dieser Stelle darauf eingegangen werden, wie die Stadt zu ihrer Vorgabe kommt:

  • Der Kahn muss von der Anlegestelle aus noch gut erreichbar sein, z.B. zum Schöpfen
  • Der Kahn muss sich an der Anlegestelle frei bewegen können, damit Andere noch einparken können und um Veränderungen in der Höhe des Wasserstands ausgleichen zu können.
  • Wenn alle Kähne relativ gleich lang angebunden sind, verteilt sich der Strömungsdruck am besten. Ein großer Teil der Sicherheit am Anleger kann erreicht werden, wenn die Kähne sich als Verbund bewegen

zu kurzes Seil

Den Kahn sehr kurz ohne Spiel, quasi direkt an die Anlegestelle zu binden, ist immer falsch. Wer seinen Kahn so fest bindet, hindert Andere am Einparken. Wenn der Wasserstand steigt, kann der Kahn sich nicht mitbewegen und wird schlimmstenfalls mit dem Heck nach oben gedrückt.

Beispiele

Zu langes Seil

Der Glaube, das sehr langes Anbinden einen Schutz bei Hochwasser darstellt, hält sich hartnäckig. Es gibt allerdings diverse Probleme, die durch zu langes Anbinden entstehen können:

  • je länger ein Seil ist, desto höher wird das Risiko, dass der Kahn "überparkt" wird, und der Kahn letztendlich kaum noch Bewegungsspielraum hat, weil das Seil von anderen Kähnen ans Ufer gedrückt wird
  • Bei extrem langen Seilen kann es sogar vorkommen, dass der Kahn genügend Platz findet, sich zu drehen und quasi rückwärts einparkt, wobei jeglicher Bewegungsspielraum verloren geht
  • Wer sehr lang anbindet, kommt bei Hochwasser und Regen schlecht an den Kahn, um ihn zu schöpfen
  • Alle Kähne werden bei Strömung Richtung Ufer gedrückt. Wer besonders lang angebunden "in der zweiten Reihe" liegt, schiebt die anderen Kähne aufs Ufer
  • Die Strömung ist in der Mitte des Flusses stärker, dort ist auch mehr Treibholz unterwegs. Der lang angebundene Kahn ist der stärkeren Strömung mehr ausgesetzt und hat weniger Schutz durch Kähne, die links und rechts von ihm liegen
Beispiele