Pflege im Frühjahr
Frühestens zum 15. März darf der Neckar wieder befahren werden, spätestens zum 15. Mai muss das Winterlager des SKVT in der Regel geräumt sein. Bevor der Kahn aus dem Winterlager zurück auf den Neckar kann, muss er gepflegt werden. Dafür wartet man idealerweise auf stabiles, trockenes Wetter.
Die Abdeckung des Kahns wird abgenommen und entweder ORDENTLICH auf der vom SKVT dafür angebotenen Abstellfläche gelagert (Kahnnnummer deutlich außen drauf schreiben und Plane mit Spanngurten o.ä. gut verschnüren!)oder mitgenommen.
Reinigung
Der erste Schritt ist, den Kahn von jeglicher Verschmutzung zu reinigen. Idealerweise hat man den Kahn schon zur Wintereinlagerung gründlich geputzt, es sammeln sich aber doch auch unter einer gut befestigten Abdeckung meistens noch irgendwelche Pflanzenreste oder Ähnliches. Ein Handfeger oder Besen schafft das Meiste, hartnäckigeren Dreck, den man im Herbst verpasst hat, kann man mit einem Schrubber oder einem feuchten Tuch gut bearbeiten. Auch der gelegentliche Staubsauger ist schon gesichtet worden. Eine Reinigung mit dem Wasserschlauch oder gar Hochdruckreiniger ist im Frühjahr nicht zu empfehlen, weil für die nächsten Arbeitsschritte das Holz trocken sein muss.
An- bzw. Abschleifen
Damit der neue Farbanstrich gut hält, muss das Holz zumindest leicht angeschliffen werden. Dabei gilt fast immer: "Weniger ist mehr". Beim Schleifen werden Splitter entfernt, beschädigte Stellen begradigt und der Anstrich auf eine neue Schicht Farbe vorbereitet.
Wer lediglich eine neue Schicht Farbe auf den Kahn aufbringen will, hat jetzt fast nichts zu tun. Ein leichtes Anschleifen mit 120er Schleifpapier, einem Schleifschwamm, oder sogar einem Topfreiniger reicht meistens aus. Die alte Farbschicht soll nur leicht angerauht, auf keinen Fall aber abgetragen werden.
Deutlich mehr Arbeit wird fällig, wenn der alte Anstrich stark beschädigt ist, oder man sogar die Art des Anstrichs wechseln will, weil man z.B. auf eine andere Farbe umsteigen will. Dann muss der alte Anstrich abgeschliffen (entfernt) werden. Beim Schleifen achtet man darauf, dass die komplette Farbschicht abgetragen wird, aber möglichst kein intaktes Holz mit entfernt wird. Beim Einsatz von elektrischen Schleifgeräten muss man gut aufpassen, nicht zuviel Oberfläche abzutragen! Spätestens in den kleinen Ecken und Kanten ist das Schleifgerät dann auch keine große Hilfe mehr, und das Handschleifpapier muss wieder zum Einsatz kommen.
Nach dem Schleifen muss der Schleifstaub vom Kahn entfernt werden. Dafür kommt wider der Besen zum Einsatz, beim leichten Anschleifen kann auch ein leicht feuchtes Mikrofasertuch gute Dienste leisten.
Streichen
Welche Sorte Anstrich für den Kahn genommen wird, ist ein viel diskutiertes Thema. Interessanterweise shceint es auch noch relativ wenig Forschung dazu zu geben, wie man unterschiedliche Holzarten am besten anstreicht, wenn man sie danach 6 Monate in einen Fluss legen möchte. Grundsätzlich gilt: der Anstrich muss umweltfreundlich und nicht schädlich für Wasserorganismen sein.
Wer einen neuen Kahn kauft, bekommt diesen normalerweise schon fertig gestrichen geliefert. Am einfachsten fährt man, wenn man die selbe Farbe, die beim Kahnbau verwendet wurde, weiter nutzt. Meistens kann man auch über den Kahnbauer direkt die entsprechende Farbe wieder kaufen.
Da die unterschiedlichen Anstriche unterschiedlich verarbeitet werden lohnt sich ein Blick auf die jeweilige Farbdose. Dort steht in der Regel eine Gebrauchsanleitung, die zu lesen sich lohnt.
Grundsätzlich gilt:
- Eine Auffrischung eines bestehenden Anstrichs kann sehr dünn aufgetragen werden, nachdem der alte Anstrich leicht angeschliffen wurde
- Wer einen komplett abgeschliffenen Kahn streicht, muss mit mehr Farbeinsatz rechnen. Auch hier empfehlen sich mehrere dünne Schichten.
- jede Farbe hat eine Angabe zur Verarbeitungstemperatur. Bei Frost oder Feuchtigkeit, aber auch zu großer Hitze kann der Anstrich fleckig werdne, klebrig bleiben oder Blasen werfen. Auch hier lohnt sich ein BLick auf die Farbdose, gefolgt von einem Blick in den Wetterbericht.
- Je nach gewählter Farbe aber auch je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann die Trocknungszeit variieren.